JUGEND-GESCHICHTEN
Arbeiten von Jugendlichen können sowohl einzeln, als auch im Kollektiv als Gruppenarbeit zustande kommen. Beide Formen haben ihren speziellen Reiz. Einerseits das individuelle, persönliche, worin die Autor*innen ihren Werken den Selfmade-Stempel verpassen dürfen, dabei jedoch von den kritischen Blicken dritter nicht profitieren können, um da und dort eventuell textliche Verbesserungen zu erhalten und einzubringen. Dem gegenüber stehen Gruppenarbeiten, denen zwar mehrere und vor allem unterschiedliche Gedankengänge und Ideen als Ausgangslage für ein Werk zur Verfügung stehen, jedoch auch die Gefahr, dass zu viele Köche den Brei verderben könnten.
Sogar berühmte Schriftsteller/innen wissen und geben es auch zu; wir können einen Text zigmal abändern und umformulieren, das heißt aber noch lange nicht, dass wir ihn damit auch verbessert haben. Mittlerweile wurde Schreiben „verwissenschaftlicht". Institute, die behaupten, genau zu wissen wie man „richtig schreibt", sind wie Pilze aus dem Boden geschossen. Nicht erstaunlich, denn es tummeln sich unvorstellbar viele Menschen innerhalb dieses Handwerks.
Und ein Handwerk ist es, das – genauso gut erlernt sein will, wie jedes andere. Der Unterschied zwischen dem Handwerk schreiben und jedem andern ist der, bei jedem andern folgt nach der Lehre eine Abschlussprüfung die dann brillant, sehr gut, gut, mäßig, schlecht bis nicht bestanden bewertet wird. Während im Handwerk schreiben ..., sich unzählige tummeln! Alle ohne Abschlussprüfung! Auch die Besten! In diese Bresche sprangen dann die Schreibinstitute, die gegen klingende Münze Seminare, Schreibwerkstätten, Kurse, Bücher (wie schreibe ich richtig), Roman-Kursbuch, wie schreibe ich (nicht irgendeinen), sondern einen verdammt guten Roman und noch vieles mehr. Tja, wir vertreten die Ansicht; leben und leben lassen. Bis heute vermissen wir zumindest einen Bestseller aus diesen Küchen!
Aber wer weiß, vielleicht überrascht uns hier einmal eine junge Autorin oder ein junger Autor mit einem gepfefferten Beitrag, wie sie/er, das Handwerk schreiben empfindet? Wir freuen uns schon darauf.
Bei all den erfolgreichen Buchautoren, Filmemachern, Musikern, Künstlern und Unternehmern, sind viele junge Menschen geneigt, ihnen nachzueifern. Sie versuchen, es ihnen gleichzutun und beginnen, das Erschaffene dritter zu kopieren. Das ist der erste Fehlschritt eines Newcomers. Er lässt außer Acht, dass gerade die Erfolgreichen, mit eigener Kreativität zu Werke gingen und deswegen erfolgreich wurden. Deshalb unser Aufruf: Gehe Deinen eigenen Weg, verwirkliche Deine Ideen und erschaffe Deine eigenen Werke.
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